Der 11. TANNER-Hochschulwettbwerb ist vorbei, aber jetzt gibt uns das Team Gennutt von der Hochschule München noch einen Einblick in die Bearbeitungsphase und wie das Team an die Aufgabenstellung herangetreten ist. Gewonnen hat das Team Roth aus Aalen, wir bedanken uns bei allen Studierenden fürs Mitmachen!

Als wir Anfang dieses Jahres noch mitten in der Prüfungsvorbereitung steckten, erweckte ein Plakat unsere Aufmerksamkeit: Ein Hochschulwettbewerb für Technische Dokumentation, ausgerufen von der TANNER AG – wäre das nicht etwas für uns und die schon bald anstehenden Semesterferien? Aus einer fixen Idee wurde bald Realität, als wir am 1. Februar die Aufgabenstellung in den Händen hielten. So galt es für uns, in den kommenden Wochen einen multimedialen Einstellassistenten für die Materialumschlagmaschine LH120 des diesjährigen Industriepartners Liebherr-Hydraulikbagger zu entwerfen.

Die ersten Vorbereitungen

Zu viert und hochmotiviert trafen wir uns kurze Zeit später zum Brainstorming. Erste Ideen wurden gesammelt: Wie geht so ein Servicetechniker wohl vor, wenn er eine solche Maschine zu reparieren hat? Welche besonderen Eigenschaften hat diese Zielgruppe und mit welchen Vorkenntnissen können wir rechnen? Und welche Tools stehen uns zur Ausarbeitung eines Konzeptes zur Verfügung? Recherche war also angesagt und so gingen wir mit einem ersten Arbeitspaket im Gepäck auseinander.

Leider verließ uns in dieser Zeit ein Teammitglied – der Aufwand neben dem Studienalltag erschien zu groß – sodass wir nunmehr zu dritt vor einem nicht minder großen Berg an Arbeit saßen. Für das Fortschreiten des Projektes, aber vor allem für unsere Motivation, war dies nicht gerade förderlich.

Wöchentliche Meetings in der letzten Wettbewerbsphase

Dennoch begannen wir uns ab März wöchentlich zu treffen. Neben der allgemeinen Recherche setzten wir uns ausführlich mit dem Einstellprotokoll für den LH120 auseinander: einem mehrseitigen Dokument mit sämtlichen für die Wartung und Instandhaltung notwendigen Prozeduren und Einstellorten. Dieses erwies sich als äußerst komplex, sodass wir uns nicht scheuten, etliche Male mit Rückfragen auf unsere Ansprechpartnerin bei TANNER zuzukommen. Dankenswerterweise erhielten wir stets eine schnelle Antwort, die uns das Weiterarbeiten ermöglichte.

Unsere Lösungsansätze

Insgesamt verfolgten wir in unserer Konzeption zwei Lösungsansätze, einen fehler- und einen komponentenorientierten. Der fehlerorientierte blieb allerdings mehr eine konzeptionelle Idee, während wir den komponentenorientierten Einstellassistenten exemplarisch ausarbeiteten. Besonders wichtig war uns hierbei, den Servicetechniker schrittweise durchs Programm zu führen und die Dateneingabe so einfach wie möglich zu gestalten. Doch auch der sparsame Einsatz von Textbausteinen und das Variantenmanagement hatten für uns hohe Priorität. Schließlich sollte der Assistent unkompliziert sein und gleichzeitig alle relevanten Informationen des Einstellprotokolls enthalten. So entschieden wir uns für die Erstellung eines Mockups mit InDesign und verknüpften die Schaltflächen mit Links über Acrobat Pro. Der erste Entwurf war geschafft – der Korrekturzyklus stand an.

Bei genauerer Betrachtung gab es doch noch einiges zu optimieren. Die Menüpunkte zu wenig aussagekräftig, hier eine Variante nicht berücksichtigt, da weitere Fragen zur Symbolik, kurzum hatten wir alle Hände voll zu tun. Mit Stift und Papier, an der Tafel und elektronisch wurde konzipiert, visualisiert und korrigiert. Zum Glück war unser Team dabei genauso interdisziplinär aufgestellt wie unser Studiengang „Technische Redaktion und Kommunikation“ an der Hochschule München. Jeder hat seine persönliche Begabung in das Projekt einfließen lassen und so konnten wir am 15. April tatsächlich unseren Wettbewerbsbeitrag einreichen.

Neue Blickwinkel auf die Technische Dokumentation

Auch wenn wir letztlich nicht gewonnen haben, war die Teilnahme am TANNER-Hochschulwettbewerb eine interessante Erfahrung. Besonders die Gespräche mit Vertretern aus der Industrie und den anderen Studierenden eröffneten uns einen anderen Blickwinkel auf die Technische Dokumentation. So verließen wir Lindau und Schwarzenberg nach zwei spannenden Tagen mit vielen neuen Eindrücken.