„Und wie kommt die Animation nun an den Informationsempfänger?“ Das ist eine häufig gestellte Frage unserer Kunden im Rahmen eines Animationsprojekts. Zwei Möglichkeiten, wie Animationen in Informationsprodukte eingebunden werden können, skizziere ich in diesem und in einem weiteren Blogbeitrag. Zum einen die relativ einfache Einbindung in PDF und zum anderen die Einbindung in HTML.

Videoeinbindung in PDF

Mit der Vollversion von Adobe Acrobat kann man mit drei Klicks über „Werkzeuge“, „Inhalt“ und „Multimedia“ Videos in PDF-Dateien einbinden. Dargestellt werden die Animationen in einem freischwebenden Fenster oder direkt im Layout des Dokuments. Zusätzlich können noch weitere Einstellungen, wie beispielsweise zur Video-Steuerleiste, vorgenommen werden.

Vorteil dieser Variante ist, dass bestehende Prozesse beim Kunden beibehalten werden können: Von der PDF-Freigabe über die Ablage auf dem Server bis zur Verlinkung des PDFs und der Zuordnung zur SAP-Nummer.

Auch Einbindung von 3D-Modellen möglich

In ein PDF lassen sich nicht nur fertig gerenderte Videos, sondern auch 3D-Modelle (im Format U3D) einbinden. Hier bietet das PDF ähnliche Darstellungsmöglichkeiten wie ein 3D-Viewer:

Ein- und Ausblenden einzelner Baugruppen

  • Anzeige der Modellhierarchie
  • Isolieren von Komponenten
  • Hinterlegung von verschiedenen Ansichten

Ein Tipp von mir: Die Einbindung von 3D-Modellen ist eher geeignet für Trainings- oder Verkaufsdokumente. Bei Wartung und Service würde ich gerenderte Videos bevorzugen, da diese immer im – von mir als Autor festgelegten – idealen Winkel und Zoomausschnitt dargestellt werden und sich der Benutzer so nicht im 3D-Raum verlieren kann.

Stolpersteine

Sie sehen, dass Sie nichts sehen, wenn Sie das PDF auf einem mobilen Gerät – egal ob Android oder iOS – aufrufen. Zwar ist das PDF-Format aus dem Hause Adobe ein Standardformat, die Multimedia-Erweiterungen allerdings sind es nicht. Auf einem Smartphone wird Ihnen also kein Video im PDF angezeigt. Zwar gibt es Apps, die Videodateien in PDFs wiedergeben (z. B. der ezPDF Reader für 1,99 Euro [iPhone] bzw. 3,99 Euro [iPad]), allerdings kann man nicht erwarten, dass der Endkunde diese auch installiert hat.

Hintergrund ist das Geschäftsmodell von Adobe, die mit der Adobe Digital Publishing Suite (DPS) ein Werkzeug bereitstellen, mit dem man digitale Magazine produzieren kann (sogenannte Folios). Dieses Format ist für multimedial angereicherte Magazine auf mobilen Geräten gedacht, incl. Kiosk-App und verschiedener Abo- bzw. Abrechnungsmodelle. In Deutschland setzt z. B. das Magazin „Stern“ auf das System. Nachteil ist, dass sich Folios ausschließlich über die Adobe-Cloud vertreiben lassen. Adobe erhält dann für jeden Download einen Betrag im 1- bis 2-stelligen Cent-Bereich. Um dieses Format zu pushen, hat Adobe die Multimedia-Erweiterung für mobile Geräte aus dem PDF genommen.

Um Videos im PDF abspielen zu können, wird neben dem Reader noch zusätzlich das Flash PlugIn benötigt; früher war Flash im Reader integriert und musste nicht gesondert installiert werden.

Für die mobile Anwendung bestens geeignet ist dagegen HTML. Im nächsten Blog-Beitrag skizziere ich anhand unseres Kundenprojekts mit der MTU Friedrichshafen GmbH, wie man Videos in HTML einbinden kann.