Nach drei Jahren flügge

Gleise

Als ich im Jahr 2012 meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bei TANNER angefangen habe, dachte ich noch gar nicht an die Prüfungen. Doch die Zeit ging schnell vorbei und schon standen die Prüfungen an.

Lernen, lernen, lernen

Die Vorbereitungen auf die schulischen Prüfungen begannen für mich mit dem Ordnen meiner Unterlagen, die sich über die drei Jahre angesammelt hatten und eher etwas chaotisch strukturiert waren. Nachdem ich meine chaotische Lagerhaltung in ein geregeltes System überführt hatte, konnte der Spaß beginnen.

Der Startschuss zum Lernen fiel für mich Anfang April – einen Monat vor der Prüfung – mit Schwerpunkten auf den Kernfächern SAE (Software- und Anwendungsentwicklung), ITS (IT-Systeme), BWL und WiSo (Wirtschafts- und Sozialkunde), die etwa 80 Prozent des Prüfungsstoffs ausmachten. Vorwiegend lernte ich zu Hause, konnte aber auch bei TANNER öfter einen Blick in meine Bücher und Hefte werfen.

5 Prüfungen, 2 Tage und 60 Auszubildende

Am 12. und 13. Mai sollte sich dann zeigen, ob die harte Arbeit sich gelohnt hatte. Zusammen mit 60 weiteren Auszubildenden aus andere Betrieben ging es in die Prüfungen. Am 12. Mai standen Deutsch, Gemeinschaftskunde und WiSo an, die ich ohne größere Vorbereitungen bestritten habe. Der zweite Prüfungstag forderte hingegen das komplette Wissen aus den vergangenen drei Jahren: “Ganzheitliche Aufgabe 1 und 2” – die beiden wichtigen Prüfungen, die sich sowohl auf das schulische Zeugnis als auch auf die Abschlussnoten bei der IHK auswirken. Viel Zeit zum Erholen blieb nach den Prüfungen jedoch nicht, denn die Projektprüfung stand direkt im Anschluss an.

Software auf dem Prüfstand

Die Projektprüfung – die Automatisierung einer Qualitätsmanagement-Routine – setzte sich aus der zu erstellenden Software, der dazugehörigen schriftlichen Dokumentation und einer abschließenden Präsentation vor einem Prüfungsausschuss zusammen. In den zur Umsetzung zur Verfügung stehenden 70 Stunden schrieb ich einen über 2.000 Zeilen langen Code, erstellte 30 Seiten Dokumentation und führte 20 Tests durch, um sicherzustellen, dass die Software einwandfrei funktioniert. Diese Aufgabe war nicht allein zu bewältigen. Dafür, dass meine Kollegen und mein Ausbilder mir immer mit Rat und Tat zur Seite standen, bin ich sehr dankbar.

Am 01. Juni war das ganze Spektakel vorbei und ich konnte die Unterlagen der Projektprüfung bei der IHK abgeben, womit zwei Drittel auf dem Weg zum Abschluss geschafft waren. Nun fehlte nur noch eine Hürde: die Projektpräsentation vor dem Prüfungsausschuss.

Das große Finale

In stundenlanger Vorarbeit erstellte ich noch eine PowerPoint-Präsentation für meine finale Prüfung, probte sie mit meinen Kollegen und korrigierte anschließend die Fehler. Dann, am 26. Juni 2015, kam der große Tag der Projektpräsentation mit anschließendem Fachgespräch.

Der Prüfungsausschuss stellte mir 15 Minuten lang Fragen rund um meine Software, aber auch zu den kaufmännischen Aspekten, um mich auf Herz und Nieren zu prüfen. Nach anfänglicher Aufregung konnte ich den vierköpfigen Prüfungsausschuss doch noch von meinem Fachwissen in BWL und Software-Entwicklung überzeugen. Keine 5 Minuten später bekam ich auch schon einen Zettel überreicht, auf dem ein fettes “Bestanden” prangte. Nun blieb nur noch eine Frage: Wie gut oder schlecht hatte ich bestanden?

Knapp eine Woche später erhielt ich einen Brief der IHK mit dem genauen Ergebnis. Zu meiner eigenen Überraschung habe ich die Abschlussprüfung mit “sehr gut” bestanden und somit meine dreijährige Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung mit vollem Erfolg abgeschlossen. Die Ausbildung und die Arbeit bei TANNER haben mir sehr viel Spaß gemacht. Deshalb werde ich bei TANNER im Oktober ein duales Studium Richtung Wirtschaftsinformatik beginnen.

Zum Autor

Timo Jungblut machte von 2012 bis 2015 bei der TANNER AG eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Danach begann er sein duales Studium Richtung Wirtschaftsinformatik.

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