Im Bereich der Technischen Kommunikation erstellen wir auf Basis von CAD-Daten nonverbale Anleitungen oder (bewegte) 3D-Animationen. Sie helfen uns, die Produkte unserer Kunden auf eine verständliche Weise darzustellen. An einem Punkt der Zusammenarbeit kann es allerdings kniffelig werden, nämlich dann, wenn wir die Konstruktionsdaten unseres Kunden zur Weiterverarbeitung bei uns importieren möchten. Die Systemvielfalt im Bereich CAD ist kaum überschaubar. Noch zu den gängigsten CAD-Systemen gehören CATIA, Creo (vormals Pro/ENGINEER) und SolidWorks. Datenformate schließlich gibt es wie Sand am Meer. Nicht ohne Grund ist die erste Frage von Kunden oft: „In welchem Format benötigen Sie eigentlich meine CAD-Daten?“ Sie werden es ahnen – eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Wenn wir es uns aussuchen können, bevorzugen wir als Grundlage unserer Arbeit die nativen CAD-Daten des Kunden, also die Original-Dateien.

Erfahrungsgemäß lassen sich diese problemlos importieren und wir verlieren keine Zeit und Inhalte durch das Umrechnen von Daten. Nichtsdestotrotz sind wir bei TANNER im Bereich Datenimport sehr gut aufgestellt. Fast alle CAD-Formate können wir lesen. Dazu müssen wir in der Regel noch nicht einmal auf Austauschformate umsteigen, wie zum Beispiel das gängige STEP-Format. Falls uns ein Kunde doch einmal nicht die Original-Konstruktionsdaten zur Verfügung stellen kann, z. B. aus rechtlichen Gründen, können wir mit vielen Austauschformaten gut arbeiten. Die Austauschformate enthalten zwar weniger Informationen als die Original-Daten, trotzdem können wir diese Daten sehr gut verwenden, da die Informationen, die wir nicht erhalten, für die optische Darstellung des Produkts keine Rolle spielen.

Die drei gängigsten CAD-Formate kurz erklärt

  • U3D: Dateiformat für 3D-Daten, das 2005 von der ECMA standardisiert wurde. Für den Standard eingesetzt haben sich die Mitglieder des 3D Industry Forum (u. a. Intel, Adobe, Microsoft) mit dem Ziel, ein offenes Standardformat für 3D-Grafiken zu etablieren.
  • VRML: Entwickelt als 3D-Standard für das Internet, hat sich VRML als Austauschformat für 3D-Modelle etabliert. Geeignet ist das Format vor allem zur Übergabe an Animations-Software.
  • STEP AP214: Standardisiertes, internationales Format. Inhaltlich kann es mit Original-Dateien mithalten. Je größer allerdings eine STEP-Datei wird, umso schwieriger lässt sie sich importieren.

Spezifikationen für CAD-Daten

Anlieferung Dateiformat:

  • Bevorzugte Native CAD-Daten: Original-Format des CAD-Systems, z. B.: CATIA 4/5, INVENTOR, Pro/E, SolidWorks, SolidEdge usw.
  • Alternative Austauschformate: Step AP214 (bevorzugt) und AP203 (möglich); VRML v2 (bevorzugt) v1 (möglich); u3d (Universal 3D, entsprechend ECMA 1 und 3rd Edition), unkomprimiert

Anforderungen an das animierbare Modell:

  • Korrekt und vollständig (auch: Normteile, Zulieferteile, Kabel, Stecker)
  • Sprechende Namen für alle Objekte/Baugruppen
  • Baugruppen-Struktur/Hierarchie entsprechend realer Welt
  • Maße 1:1 mit realer Welt
  • Detaillierungsgrad entsprechend Visualisierungsaufgabe (nur bei tesselierten Formaten. Besser: Original-Format)
  • Achsen aller Objekte passend zur Bewegung/Rotation (Bsp.: Rotationsachse einer Schraube)
  • Falls eine realitätsnahe Texturierung gewünscht ist: Farben entsprechend realer Materialien vergeben (Bsp.: alle Chrom-Teile eine Farbe, alle Holz-Teile eine andere)