Ihre Dokumentation macht sich selbstständig

Kontextsensitive Anwendungen im Dokumentationsumfeld, Teil 2

In der ABZ-Ausgabe 01/2014 haben wir vorgestellt, wie die Vernetzung neuer Medien in der Technischen Dokumentation zu mehr Geschäftserfolg beitragen kann. Welche Potenziale lassen sich erschließen durch die Verknüpfung von intelligenten Diensten und leistungsfähiger Hardware mit den Daten und Informationen, die in den meisten Technischen Redaktionen bereits jetzt nutzbar vorliegen? Im zweiten Teil des Artikels zeigen wir, welche Anforderungen technische Informationen erfüllen müssen, um in dieser Welt bestehen zu können.

In der Technischen Dokumentation gibt es drei etablierte Konzepte, auf deren Grundlage Informationen effizient erfasst, verwaltet und publiziert werden:

  • Modularisierung
  • Medienneutralität
  • Klassifizierung

Modularisierung
Neben der vereinfachten Bewirtschaftung von Dokumenten hilft die Modularisierung dabei, Publikationskosten zu senken und Reaktionszeiten zu verkürzen.
Kontextsensitive Anwendungen stellen keine Dokumente zur Verfügung, sondern versorgen den Anwender genau mit den Informationen, die er für die Erbringung einer konkreten Aufgabe in seinem Kontext benötigt. Modularisierung von Informationen ist damit in Zukunft mehr als ein Konzept für Effizienz im Redaktionsprozess. Sie ist Grundlage für die Publikation einzelner, zweckorientierter Informationen im Anwendungsprozess.

Medienneutralität
Publikationskosten und Durchlaufzeiten zu senken ist Ziel automatisierter Publikation von Informationen in unterschiedlichen Medien. Der Nutzen medienneutraler Informationen wird sich durch kontextsensitive Anwendungen erheblich steigern. Die Anzahl der unterschiedlichen Kanäle wird durch die zunehmende Vielzahl von Devices, Bildauflösungen, Betriebssystemen und Publikationsformaten erhöht. Zeitgleich steigt die Anforderung an die Vermittlung von Echtzeitinformationen, die eine medienneutrale Datenvorhaltung erfordern.

Klassifizierung
Durch Klassifizierung werden Inhalte mit einer standardisierten Sprache so ausgezeichnet, dass sie von Softwarelösungen identifiziert und anhand eines Regelwerkes zielgerichtet publiziert werden können.
Für kontextsensitive Anwendungen, die sich aus unterschiedlichsten „Datentöpfen“ bedienen, wie zum Beispiel Servicemanagement-Systeme, Serviceanleitungen, Teilekataloge, Wartungstabellen etc., wird die Klassifizierung zum Rückgrat kontextsensitiver Anwendungen. Sie ziehen spezifische Informationen aus diesen unterschiedlichen „Datentöpfen“ in Echtzeit.

Schritt für Schritt für kontextsensitive Anwendungen fit machen
Die gute Nachricht: Bestehende Konzepte der professionellen Technischen Dokumentation schaffen bereits heute die Grundlage für die beschriebene Weiterentwicklung. Insbesondere für die Verteilung und Bereitstellung von Informationen bieten viele Anwendungen wie iTunes, iBooks, Folio u. a. eine Vielzahl an Funktionalitäten, die sich mit geringem Aufwand erschließen lassen.