Gewinner des 10. TANNER-Hochschulwettbewerbs ist das Team Weiland von der Hochschule Aalen. Im Blog erzählt das Team, wie es bei der Erstellung seines Sieger-Beitrages, einer Broschüre „Industrie 4.0“, vorgegangen ist und wie es die Preisverleihung am 11. Mai 2016 erlebte.
„1. Platz“ steht da auf unserer Urkunde – und wir können es gar nicht so richtig glauben. Angesichts der großen Anzahl an Teams, die beim 10. TANNER-Hochschulwettbewerb angetreten waren, hatten wir mit einem Sieg kaum gerechnet. Die Freude ist da natürlich umso größer, denn die harte Arbeit hat sich ganz offensichtlich gelohnt.
Wir, das sind Denise Brinkel, Carsten Burdack, Pascal Spintzyk und Laila Weiland, vertraten dieses Jahr die Hochschule Aalen. Wir haben schon in früheren Projektarbeiten festgestellt, dass wir als Team gut funktionieren und so schien der Hochschulwettbewerb eine spannende neue Herausforderung zu sein.
Wenn vier kreative Köpfe aufeinanderstoßen, wird es schon mal chaotisch. So in etwa lässt sich unsere Findungsphase zusammenfassen. Den Begriff Industrie 4.0 hatten wir alle schon einmal gehört, wirklich etwas darunter vorstellen konnten wir uns aber erstmal nichts. Also war Recherche angesagt, denn auch der Aufbau und die Funktion der Axioline-Montageanlage wollten erforscht und verstanden werden. Zwischendurch immer wieder Brainstorming-Aktionen, in denen wild überlegt, spekuliert und diskutiert wurde.
Uns war schnell klar, dass ein schlichtes Printmedium wahrscheinlich nicht genug sein würde, um dieses komplexe Thema auf den Punkt zu bringen. Die Aufgabenstellung ließ uns gewisse Freiheiten, die wir dann auch gerne nutzten. Warum für ein Medium entscheiden, wenn man alle nutzen kann?
Sobald wir eine Ahnung hatten, wie unsere Broschüre aussehen könnte, machten wir uns ans Werk. Jeder von uns beschäftigte sich intensiv mit einem bestimmten Medium: Print, Video, Website. Dazu noch Layoutfragen und Augmented Reality. Kam der eine mit seinem Bereich nicht weiter, sprangen die anderen ein – so wurden wir alle im Laufe der Zeit etwas schlauer.
Der Höhepunkt unserer kreativen Arbeit war wohl der Basteltermin in der Druckerei: Da unsere Auflage so gering war, lohnte sich die Fertigung einer Stanze nicht. Also war Handarbeit angesagt. Unsere Broschüre kam in zwei doppelseitig bedruckten Bögen, die es nun galt, mit Hilfe von Skalpell, Kleberolle und viel Fingerspitzengefühl zu einer Broschüre zusammenzufügen. Nach einigem Fluchen, zusammengeklebten Fingern und der Suche nach der richtigen Klebetechnik haben wir aber auch diesen Schritt gemeistert. Operation geglückt – ab nach Lindau.
Am 11. Mai hatte das Warten ein Ende – dachten wir zumindest. Denn in der Denkfabrik angekommen, stellten wir fest, dass wir die letzte Gruppe sein würden, die ihre Ergebnisse präsentieren sollte. Also galt es, sich die Zeit und vorallem die wachsende Aufregung zu vertreiben. Das fiel jedoch dank einer Führung durch die verschiedenen Abteilungen von Tanner, Fototerminen, reichlichen kulinarischen Genüssen und netten Gesprächen mit den anderen Teams nicht sonderlich schwer. Als es dann endlich soweit war, lief unsere Präsentation nahezu wie geschmiert. Die Jury schien weit weniger furchterregend als erwartet und zeigte sich sehr interessiert an unserer Idee.
Nach einem kurzen Aufhübschen und dem ein oder anderen Kaltgetränk im Hostel chauffierte uns ein Shuttlebus zum Seehotel Kaiserstrand in Lochau. Die Location hat uns auf den ersten Blick sehr beeindruckt, denn der Festsaal schwebt wie auf Stelzen über dem Bodensee. Zunächst gab es einen Sektempfang. Im weiteren Verlauf gaben Herr Blocher und Frau Moldehn alles, um uns noch weiter auf die Folter zu spannen und die Spannung fast schon greifbar zu machen. Jetzt wissen wir, wie es sich in etwa anfühlen muss, im Finale einer Castingshow dabei zu sein.
„Wir geben euch einen Tipp – gewonnen hat eine Broschüre!“ Ja, super. Trifft das nicht auf fast jedes Team zu?! Bei so viel Anspannung konnte nur der Sekt helfen – aber auch das üppige Büffet mit regionalen Köstlichkeiten hatte eine beruhigende Wirkung. Letztendlich waren wir aber froh, als es dann schließlich los ging. Während der Verkündung der beiden dritten Plätze und des zweiten Platzes machte sich Verunsicherung breit – hatte es doch nicht gereicht?
Doch dann beschrieb Frau Moldehn unsere Broschüre 4.0, die Verknüpfung von verschiedenen Medien, die die Jury klar überzeugt hatte – und uns dämmerte, dass wir gewonnen hatten. Als es endlich ausgesprochen wurde, war der Jubel bei uns und auch bei unseren Tischnachbarn riesig. Nun sollten natürlich alle sehen, was uns denn zum Sieg verholfen hatte. Freudetrunken wie wir waren, lief die Präsentation dann etwas chaotisch ab – dennoch schienen alle begeistert von unserer Broschüre 4.0. Als das Augmented-Reality-Modell auf dem Bildschirm erschien, ging sogar ein leichtes Raunen durch den Saal. Ab diesem Punkt schien der Konkurrenzgedanke wie weggeblasen ̶ alle gratulierten uns und ließen uns spüren, dass sie unsere Arbeit zu schätzen wussten. Verdient hätten wohl alle Teams den Sieg; umso schöner, dass nun alle gemeinsam feiern konnten.
Für uns war die Teilnahme am 10. TANNER-Hochschulwettbewerb eine tolle Gelegenheit, unser Können unter Beweis zu stellen. Mindestens genauso wichtig war für uns jedoch der Lerneffekt während der Bearbeitung und der Kontakt zu Kommilitonen aus ganz Deutschland.
Am Ende sitzen wir doch alle im selben Boot.