Bei TANNER besteht unser Tagesgeschäft oft darin, auf Grundlage von CAD-Daten, Grafiken für Anleitungen zu erstellen. Darüber hinaus produzieren wir mithilfe dieser Daten auch 3D-Animationen und fotorealistische Darstellungen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen vorstellen, welchen Gewinn 3D-CAD-Daten bringen und welche Möglichkeiten auch unvollständige Daten bieten.
Flexibel und aus jeder Perspektive darstellbar
3D-CAD-Daten haben gegenüber 2D-CAD-Daten bei der Erstellung von Grafiken und Animationen einen entscheidenden Vorteil: Sie ermöglichen, Objekte, Maschinen oder auch einzelne Bauteile, flexibel aus jeder Perspektive darzustellen. Diese 3D-CAD-Daten (in der Folge nur noch „CAD-Daten“ genannt) werden von unseren Kunden ganz unterschiedlich genutzt, daher sind sie selten einheitlich und fast immer unvollständig. So stehen wir zu Beginn eines Projektes immer vor der gleichen Frage: Wie viele Daten bringt ein Kunde mit und wie können wir daraus die gewünschten Grafiken oder Animationen erzeugen?
Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Daten-Modellen. Ein sehr gutes Daten-Modell nennen wir „90%-Modell“. Das heißt, dass alle wesentlichen Elemente des darzustellenden Objekts vorhanden sind. Hier fehlen meist nur „Weichteile“ wie Kabel oder auch Schrauben. Diese Modelle sind jedoch selten. In der Praxis kommt es häufiger vor, dass wir mit weniger Daten arbeiten müssen. Fehlende Elemente können neben kleinen Bauteilen wie Deckeln, Kabeln oder Schrauben auch ganze Baugruppen sein.
Ein häufiger Grund ist, dass Normteile wie Schrauben oder Kleinteile, die nicht konstruiert werden, auch nicht in den Modellen eingebunden sind. Zudem konstruieren viele Hersteller einzelne Baugruppen nicht selbst, sondern kaufen diese über Zulieferer ein, die wiederum häufig nur vereinfachte Modelle zur Verfügung stellen.
Fehlende Daten modellieren wir in diesem Fall. Wichtig ist hier, dass wir modellieren und nicht konstruieren; das heißt, dass diese nicht 100-prozentig mit den Konstruktionsdaten gleichgesetzt werden können. Trotzdem sind die Daten optisch nicht zu unterscheiden.
Klar ist: Eine Kranöse ist einfacher und schneller zu modellieren als ein zugekauftes Spezialwerkzeug, das für die Montage einer Baugruppe benötigt wird. Aber auch diese kundenspezifischen Details stellen beim Modellieren kein Problem dar. Unabhängig von der Anzahl der fehlenden Daten und der Komplexität der zu modellierenden Objekte, können Fotos oder technische Zeichnungen als Vorlage dienen. Der zuständige Redakteur stimmt sich darüber hinaus mit dem Kunden ab. Dann steht der Erstellung der Grafik oder des Animationsfilms nichts mehr im Weg.
CAD-Daten als wertvolle Basis
Ganz gleich ob das Ergebnis eine Grafik oder Animation ist, meiner Meinung nach lohnt es sich immer CAD-Daten zu nutzen und auch von wenigen Daten als Grundstock zu profitieren. Sogar bei Kunden, die überhaupt keine Daten vorweisen konnten, hat sich die Modellierung der gesamten CAD-Daten bezahlt gemacht. Die Möglichkeit, Objekte auch im Nachhinein noch problemlos in einer anderen Perspektive darzustellen, in einen anderen Betriebszustand zu bringen oder aufgrund technischer Änderungen anzupassen, ist ein wertvoller Gewinn. Der initiale Aufwand wird natürlich steigen aber häufig macht sich diese Investition schon beim zweiten Projekt bezahlt.
Lesen Sie mehr zum Thema CAD-Daten in Sven Wolfsdorfs Blog-Artikel „In welchem Format brauchen Sie eigentlich meine CAD-Daten?“ und auf der TANNER-Themenseite „Industrialisierte Animationserstellung“.