Was macht eigentlich ein Mediengestalter? Vor allem, was macht ein Mediengestalter bei der Firma TANNER? Das waren meine ersten Fragen, bevor es für mich hieß „Auf ins Arbeitsleben!“ So eine genaue Vorstellung von TANNER hatte ich – ehrlich gesagt – nicht. Ich wusste, sie haben mal mit dem Slogan „TANNER macht Technik verständlich“ geworben – aber welche Rolle sollte denn dabei ein Mediengestalter einnehmen? Inzwischen bin ich im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Mediengestalterin in der Unit „Technische Dokumentation“ und weiß natürlich ganz genau, was meine Aufgaben bei TANNER sind.

Zu meinem Arbeitsalltag gehören zum Beispiel Retusche-Arbeiten. Hierbei bekomme ich Pixelbilder von unseren Kunden, bei denen ich Größe, Farbigkeit oder Inhalte ändern muss. Zudem erstelle ich fast täglich Vektorgrafiken. Diese Grafiken sind besonders wichtig, denn sie haben beim Skalieren keinen Qualitätsverlust. Sie können also sowohl groß auf Plakate, als auch klein wie, z. B. auf Kugelschreiber gedruckt werden und bleiben dabei trotzdem scharf. Daher kommen Vektorgrafiken bei Logos oder Strichzeichnungen zum Einsatz. Erstellt werden diese aus 3D-Daten, Fotos oder auch aus dem Gedächtnis. Diese Grafiken werden dann noch mit Pfeilen, Maßen uvm. „aufgemotzt“ und in die Vorlagen der Redakteure eingearbeitet. Hieraus erstellen diese dann Gebrauchs- und Montageanleitungen, Bedienhilfen oder auch E-Learning-Module. Oft werde ich von meinen Bekannten eher belächelt, wenn ich ihnen erzähle, dass ich Grafiken für Anleitungen erstelle. „Das ist doch ziemlich langweilig oder?“ „Du erstellst Anleitungen? Kein Wunder, dass ich meine Möbel nie zusammen bekomme!“

Ausbildung in zwei Bereichen bei TANNER möglich

Na ja – Anleitungen zum Möbelaufbauen sind bei uns eher weniger zu finden. Ich arbeite für Kunden aus der Heizungsbranche, aber auch für Hersteller von Landmaschinen, die meist komplexe und sehr technische Produkte herstellen. Die Arbeit ist aber abwechslungsreich und man lernt viel Neues kennen. Die Arbeitsinhalte sind allerdings auch abhängig von der Unit, in welcher man die Ausbildung absolviert. Neben der Technischen Dokumentation gibt es auch das Technische Marketing, das u. a. für die Erstellung von Produktkatalogen zuständig ist.

Am meisten schätze ich die Verantwortung, die ich bekomme. Gleich nach den ersten paar Wochen durfte ich selbstständig arbeiten. So im Nachhinein verstehe ich jetzt auch, wieso es in meinem Bewerbungsgespräch gar nicht so viel um Schulnoten ging, sondern viel mehr darum, was ich in der Freizeit mache und wo ich Verantwortung übernehme.

Adobe Illustrator zählt heute zu meinen Favoriten

Aber für die, die ich jetzt damit abgeschreckt habe, dass man von Anfang an selbstständig arbeiten muss: Das bedeutet nicht, dass man schon alles können muss, um hier einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich weiß noch genau, wie mich meine Ausbilderin fragte, ob ich Illustrator kenne und schon einmal damit gearbeitet habe. „Ähm, nein – hab‘ ich noch nie von gehört“, waren meine Worte darauf. Aber das hat sich in zwei Wochen so schnell geändert, dass dieses Programm heute zu meinen Favoriten zählt. Ich habe es von Grund auf beigebracht bekommen und bin immer noch fasziniert, wie viel man damit machen kann. Neben Illustrator gehören natürlich auch die restlichen Layout- und Grafik-Programme der Adobe Suite zu meinen täglichen Arbeitsprogrammen.

Neben meiner Arbeit schätze ich vor allem meine Kollegen hier bei TANNER. Ab dem ersten Tag wurde ich herzlich aufgenommen und konnte jeden um Hilfe bitten, falls es nötig war. Auch unter den Auszubildenden (ich glaube, zurzeit sind wir 14) herrscht ein positives Klima. So gehen wir täglich zusammen in die Pausen und unternehmen auch mal in der Freizeit etwas.

Berufsschule? Definitiv kein Platz zum Chillen.

Die Ausbildung wird allerdings nicht nur betrieblich absolviert, sondern beinhaltet auch den Besuch der Berufsschule. Ich besuche die Gewerbliche Schule in Ravensburg. Fächer gibt es natürlich viel weniger als in der normalen Schule. So bestehen unsere Schultage aus: Betriebstechnik, Betriebstechnik-Labor, Betriebstechnik-Werkstatt, Wirtschaft, Gemeinschaftskunde, Deutsch, Englisch und Reli (nur im 1. Lehrjahr).
Ich gehe eigentlich gerne in die Berufsschule, es ist so eine kleine Pause zwischen dem normalen Arbeitsalltag. Aber denkt jetzt nicht, dass es einfach sei und ihr dort „chillen“ könnt. Unsere Lehrer sind zum Teil sehr streng und ziehen den Stoff einfach durch. Wer pennt, hat Pech gehabt. Die Inhalte sind alle wichtig für meine Abschlussprüfung, die ich im nächsten Jahr habe. Dabei werden wir schriftlich in mehreren Fächern geprüft. Außerdem gehört noch eine praktische Prüfung dazu. Also – drückt mir die Daumen!