Inhalte über Smartphones und Tablets abzurufen, ist für immer mehr Menschen selbstverständlich geworden. Infolgedessen haben sich die Anforderungen an den Zugriff auf die Inhalte und die notwendigen Datenformate verändert. Den Trend zur Nutzung mobiler Endgeräte thematisierte bereits vor drei Jahren der ABZ-Artikel „Von A(pp) bis Z(oom) – Dokumente in der Post-PC-Ära“ (Ausgabe 03/2013). Wer heute und insbesondere in der Zukunft Informationen einer größeren Zielgruppe verfügbar machen will, kommt an diesem Trend nicht vorbei.

Anforderungen an Dokumente auf mobilen Geräten

Auch Technische Dokumentationen werden immer häufiger über mobile Geräte genutzt. Unternehmen, die ihren Endkunden Technische Dokumentationen zur Verfügung stellen, müssen den Anforderungen in diesem Zusammenhang gerecht werden. Die wichtigsten Formate wie PDF, EPUB, Folio, HTML5 sowie die wesentlichen Anforderungen an diese Formate, beispielsweise Plattform-/Displayunterstützung, Usability, Multimedia-Integration und Verteilung, wurden im oben genannten ABZ-Artikel bereits kurz vorgestellt.

Diese Formate erfüllen auf unterschiedliche Weise mehr oder weniger gut die formulierten Anforderungen. Im Vergleich zu anderen Formaten schneidet HTML5 sehr gut ab und ist in den meisten Fällen das Mittel der Wahl, um Inhalte auf mobilen Geräten multimedial ansprechend darzustellen.

HTML5-Generator – Publikationen ohne Vorkenntnisse

TANNER hat über unterschiedliche Kundenprojekte hinweg einen HTML5-Generator entwickelt, der es den Nutzern erlaubt, ohne spezielle Vorkenntnisse HTML5-Publikationen aus bestehenden Inhalten zu erzeugen. Mithilfe des Text- und Bildgenerators werden die vorliegenden Text-, Bild- und Strukturinhalte in eine moderne, interaktive und medial angereicherte HTML5-Publikation überführt.

Text- und Bildgenerator

Der Textgenerator erzeugt zunächst aus jedem Topic eine gesonderte HTML-Seite. Die Aufteilung der Publikation in viele HTML-Seiten hat einige Vorteile, wie zum Beispiel ein schnelles Laden und Anzeigen der Inhalte im Browser. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, Deep-Links auf einzelne Kapitel zu versenden oder die Kapitel mit Bookmarks zu markieren. Aus der Kapitel-Struktur, die bereits im Redaktionssystem hinterlegt ist, lassen sich Dateien für die hierarchische Navigation über Kapitel und Unterkapitel erzeugen.

Grundsätzlich funktionieren die Aufbereitung der Daten und deren Umwandlung in das HTML5-Format automatisch. Das gilt auch für Bild-Dateien.

Der Bildgenerator erzeugt aus den Bildern, die meist hochauflösend und in unterschiedlichen Formaten vorliegen, web-konforme Bilder in geeigneter Auflösung und Dateigröße, die von allen Webbrowsern dargestellt werden können. Wer als Nutzer die multimedialen Möglichkeiten von HTML5 ausspielen möchte, für den ist zusätzlich eine Medien-Konfiguration unumgänglich.

Interaktion durch Medien-Konfiguration

In der Medien-Konfiguration legt der HTML5-Generator für jedes Bild fest, wie es in der HTML5-Publikation dargestellt werden soll. Während beispielsweise in einem PDF-Dokument Bilder immer in einer festgelegten Größe innerhalb des Fließtextes angezeigt werden, gibt es in HTML-Publikationen weitere Optionen. Mit einem Galerie-Widget lassen sich zum Beispiel Varianten eines Produkts durch eine Wischbewegung anzeigen. Ein interaktives 3D-Widget wiederum erlaubt es dem Anwender, ein Produkt zu drehen. Um diese Möglichkeiten umzusetzen, analysiert der Generator die gesamte Dokumentation und generiert eine Excel-Liste mit allen Bildern und den zugehörigen Links. Anhand dieser Liste kann der Nutzer des Generators entscheiden, in welchem Format und mit welchen Funktionen die Bilder letztendlich dargestellt werden. Eine Bildbearbeitung wird notwendig, wenn für die Darstellung mehr als ein Bild benötigt wird, wie zum Beispiel für die beschriebenen Galerie- bzw. 3D-Bilder.

Und wie kommt das HTML5 zum Endkunden?

Der offensichtliche Weg der Daten zum Endkunden ist natürlich, den Output des HTML5-Generators auf einem Webserver zu speichern und entsprechend zu verlinken. Mit einer sogenannten Hybrid-App lässt sich der Output auch offline relativ einfach zur Verfügung stellen. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich über eine eigene Kiosk-App. Diese App ist eine Bibliothek aller verfügbaren Dokumente. Die App kann mit zusätzlichen Funktionen erweitert werden, beispielsweise mit Aktualisierungshinweisen per Push-Nachricht.

Diese Funktion gibt’s doch in jedem Redaktionssystem!

Aus technischer Sicht stimmt diese Aussage – jedes zeitgemäße Redaktionssystem verfügt mittlerweile über standardisierte Publikations-Tools zur Ausgabe von HTML5. Die zielführende Nutzung und damit echte Wow-Effekte im Umgang mit dem Medium sind allerdings abhängig von der konkreten Inhaltsaufbereitung.

Der Einsatz eines HTML5-Generators bietet dann Vorteile, wenn nicht nur bestehende Inhalte mobil dargestellt, sondern flexibel und im Hinblick auf die zusätzlichen medialen Möglichkeiten von HTML5 aufbereitet werden sollen. Außerdem lassen sich nur mit einem individuellen Generator Wünsche und Anforderungen bezüglich Corporate Design, Navigation oder multimedialer Darstellung umsetzen. Diesbezüglich bringt TANNER Best-Practices in technischer, aber vor allem inhaltlicher Form ein und kann damit aus einem technischen Format einen tatsächlichen Mehrwert für die jeweiligen Zielgruppen bewirken.