E-Learnings erstellen mit Articulate Studio

Menschen hören bei einem Vortrag zu

Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist die Erstellung von E-Learnings – interaktive, vertonte Präsentationen – die hauptsächlich für unternehmensinterne Schulungen eingesetzt werden. Hierfür kommt neben Adobe Captivate vor allem das Articulate Studio mit den Programmen Presenter, Quizmaker und Engage zum Einsatz. Im Folgenden möchte ich die einzelnen Programme kurz vorstellen:

Articulate Presenter: Von der PowerPoint-Präsentation zum E-Learning

Der Articulate Presenter ist gewissermaßen das Herzstück des Articulate Studios und als Plug-In direkt in Microsoft PowerPoint integriert.

Das bedeutet, dass man die grundlegenden Inhalte direkt in PowerPoint erstellt: sowohl die Folieninhalte inklusive Animationen als auch die Sprechertexte, die man im Notizfeld erfassen kann. Diese Vorgehensweise ist auch im Sinne einer stärkenorientierten Arbeitsteilung ein großer Vorteil. Unsere Redakteure oder die Trainer der Kunden erstellen so das Drehbuch, das ich dann zu einem multimedialen und interaktiven Kurs anreichere.

Im Wesentlichen füge ich im Presenter zwei Komponenten hinzu: Zum einen die Sprache, zu der sich mit Presenter sehr einfach die PowerPoint-Animationen synchronisieren lassen. Außerdem ein hierarchisches Menü, mit dem der Lernende einfach navigieren kann und auch immer sieht, wo er sich im Kurs gerade befindet.

Außerdem kann man im Presenter noch weitere Medien hinzufügen, wie zum Beispiel Videos, Web-Objekte und visuelle Marker (vergleichbar mit einem Laserpointer in einer Präsenzschulung).

Articulate Quizmaker: Mehr als Multiple Choice

Mit dem Articulate Quizmaker lassen sich recht einfach Umfragen und Lernkontrollen erstellen. Dabei hat man eine umfangreiche Palette an Fragetypen. Die Palette der Möglichkeiten umfasst Multiple-Choice- und Multiple-Response-Fragen, Lückentexte wie auch Zuordnungsfragen, die per Drag & Drop zu lösen sind.

Ein so erstelltes Quiz kann dann in den Presenter importiert werden und verhält sich im Menü wie eine mit PowerPoint erstellte Folie.

Articulate Engage: Wenn’s etwas mehr sein darf

Mit dem dritten Tool des Articulate Studios lassen sich Interaktionen erzeugen, die über das hinausgehen, was man mit PowerPoint und Presenter alleine bewerkstelligen kann:

  • FAQ
  • Glossar
  • Guided Image oder Labeled Graphic
    Mit diesen Tools kann man komplexe Grafiken wie Screenshots oder Schaltbilder dem Lerner zugänglich machen. Dazu fügt man Hotspots an den relevanten Stellen ein. Beim Klick auf einen Hotspot erfährt der Lerner mehr über die entsprechende Stelle. Auch hier kann man medial aus dem Vollen schöpfen und Text, Sprache und Videos einbinden.
  • Prozessdarstellungen, Zeitleisten und vieles mehr

Die Engage-Interaktionen lassen sich dann wie die Quizmaker-Fragen im Presenter importieren und verwalten.

E-Learnings für Desktop und Tablet

Das fertige E-Learning kann man als Flash ausspielen oder als HTML5 für Chrome und Safari. Auf Tablets mit iOS oder Android gibt es spezielle Apps, sodass die E-Learnings auch mobil verwendbar sind. Zudem sind sie kompatibel mit dem Referenzmodell SCORM, das verschiedene Standards und Spezifikationen beinhaltet, um die Nutzung von E-Learnings in verschiedenen Lern-Umgebungen – sogenannten LMS (Learning Management Systemen) – zu ermöglichen.

In einem weiteren Blog-Beitrag stelle ich ein Tool vor, mit dem man am PC Sprachdateien erzeugen kann, falls man mal für ein Demo oder einen internen Kurs keine teure Sprachaufnahme beauftragen möchte.

Auf unserer Themenseite zu E-Learnings können Sie sich live durch ein mit Articulate Studio erstelltes E-Learning klicken.

Zum Autor

Ralph Muhsau unterstützt die TANNER AG seit Oktober 2007 als Projektleiter in den Bereichen 3D-Animation, E-Learning, mobile Formate, App-Entwicklung, HTML5 und einiges mehr. Hilfreich bei seinen Aufgaben ist sein beruflicher Hintergrund in der Medienproduktion, den er bei klassischen Video- oder interaktiven Multimediaproduktionen gerne mit einbringt.

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